Active Directory Abhängigkeiten

Windows Server Failover Cluster benötigen bisher ein Active Directory, da sie auf die Vorteile einer zentralen Benutzerverwaltung zurückgreifen – die Abhängigkeiten eines Clusters zu den Active Directory Domain Services (AD DS) haben sich allerdings über die letzten Versionen geändert.

Windows Server 2003 hat noch zwingend ein AD benötigt: Der Clusterdienst auf den jeweiligen Nodes wurden im Kontext eines Dienstekontos ausgeführt – dieses musste ein AD Konto sein.
Der sog. „Cluster Service Account“ (CSA) hat die Anlage der Netzwerknamen übernommen, die „Virtual Computer Objects“ (VCO, Computerkonten) hat der Dienst im Kontext des CSA angelegt und modifiziert. Über so ein Computerkonto wird eine durchgängige Kerberos Authentifizierung für virtuelle Netzwerknamen im einem Cluster z.B. für File Services erreicht. Dabei schreibt der Clusterdienst auch die passenden Attribute für das Computerkonto: ServicePrincipalName (SPN), DnsHostName und DisplayName.

Mit Windows Server 2008 wurde der CSA obsolet, damit vereinfachte sich das Setup und die Achillesferse eines Benutzerkontos mit zu wenig Rechten als potentieller Schwachpunkt für den Clusterbetrieb wurde abgeschafft. Der Clusterdienst läuft nun im Kontext von local system, das Cluster Name Object (CNO) legt fortan die Netzwerknamen an (VCO). Die VCOs bilden den „Client Access Point“ (CAP) für die Zugriffe der Benutzer auf den Cluster. Das CNO ist ebenfalls zuständig für die Kennwortänderungen der VCOs im Active Directory.

Mit Windows Server 2012 R2 ist wiederum ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit von AD DS implementiert worden: Man kann nun einen Cluster weitgehend ohne AD betreiben (AD-detached cluster) und für den Bootvorgang eines Knoten (form/join Cluster) muss ein DC nicht mehr zwingend erreichbar sein (AD-less cluster bootstrapping). Für virtualisierte DCs auf einem Hyper-V Cluster ist das Zucker.

Active Directory-less Cluster Bootstrapping
» http://blogs.technet.com/(…)enhanced-integration-with-active-directory-ad.aspx
Ein wichtiges Feature, um Domain Controller weitestgehend virtualisieren zu können und dafür Hyper-V Failover Cluster zu nutzen. Das Henne-Ei-Problem, das ein Cluster nicht ohne AD starten kann und ein DC nicht ohne Cluster auf dem er virtualisiert wurde ist damit passé.

Active Directory-Detached Cluster (Active Directory-less Cluster)
» https://technet.microsoft.com/en-us/library/dn265972.aspx#BKMK_ADAg
Diese Option sollte auf Grund der Einschränkungen gut überlegt werden:
» https://technet.microsoft.com/en-us/library/dn265970.aspx
Auch ist diese Möglichkeit nicht für jede Anwendung geeignet, die auf einem Cluster laufen soll. Selbst wenn man eine weitgehende Loslösung von Abhängigkeiten zu einem Active Directory erreichen kann, sollte man sich immer überlegen zu welchem Zweck und für welche Anwendungsfälle.
Hier ist noch einiges im Fluß für vNext und es gibt Kundenwünsche und Bestrebungen z.B. SQL Server Cluster gänzlich ohne ein Active Directory zu betreiben.
Wie ist Eure Meinung dazu? Hinterlasst mir einen Kommentar… 😉

Stay tuned,
N.Own

Windows Server 2016 TP4 available

Die Technical Preview 4 von Windows Server 2016 ist seit wenigen Stunden verfügbar:

MSDN Download von Windows Server 2016 TP4


Offizielle Ankündigung: » http://blogs.technet.com/b/virtualization/archive/2015/11/19/announcing-the-release-of-hyper-v-containers-in-windows-server-2016-technical-preview-4.aspx

Der Download über MSDN oder das öffentliche Eval Center ist bereits möglich:
» http://www.microsoft.com/en-us/evalcenter/evaluate-windows-server-technical-preview

Stay tuned,
N.Own

Windows Server 2016 TP4 – Neuigkeiten

Windows Server 2016 TP4 wird für Mitte/Ende November erwartet, da lohnt es sich einen Blick auf die kommenden Neuerungen zu werfen. In den letzten TPs wurde erkennbar, dass Microsoft einen besonderes Augenmerk auf Storage-Themen gelegt hat, Software-Defined Storage (SDS) ist auf dem Vormarsch und Microsoft trägt dem mit Windows Server 2016 Rechnung, unter anderem mit Storage Spaces Direct (S2D).

Besonders ReFS v2 wird mit der TP4 erwartet, hier handelt es sich um die zweite Auflage des neuen Dateisystems „Resilient File System“ von Windows. S2D baut darauf auf, ebenso CSVFS und weitere Hyper-Converged Konfigurationen – gerade für diese Szenarien bietet ReFS v2 einen signifikanten Mehrwert.

Was bietet ReFS bereits auf einem Windows Server 2012 R2?
» https://technet.microsoft.com/en-us/library/hh831724.aspx

Welche Neuerungen kommen zu ReFS v2 mit Windows Server 2016 Technical Preview 4?
Hier hat Microsoft auf der SNIA Storage Developer Conference (SDC) 2015 folgendes verkündet:
ReFS v2 wird hauptsächlich Verbesserungen hinsichtlich der Performance in Hyper-V Umgebungen mitbringen – schnellere Provisionierung, verbessertes Block Cloning und Optimierungen bei der Verwaltung.
Hyper-V wird vor allem bei der Provisionierung von VMs und beim Handling von Checkpoints profitieren.

Durch die Verwendung von „ReFS cluster bands“ wird ein besseres Tiering erreicht, dabei werden gängige Dateisystem-Cluster unabhängig von deren Größe in relativ große „bands“ zusammengefasst. ReFS verwaltet diese bands in für Tiering optimierten Prozessen. Ziel ist es günstigen Speicher möglichst performant ansprechen zu können unter Nutzung gemischter Hardware.

Alleine diese Neuerungen lassen einen den Windows Server 2016 in der TP4 mit Spannung erwarten.

Stay tuned,
N.Own